#27 Wie Les Paul mit der richtigen Strategie die Welt verändert hat

Richtige Unternehmensstrategie finden

Die Strategiegeschichte von Les Paul

In diesem Beitrag teilen Christian und Jürgen als Musikliebhaber eine schöne Geschichte eines beispiellosen Strategen aus dem Musikbereich. Sie eignet sich hervorragend dafür, aus der Strategiegeschichte der Vergangenheit zu lernen und daraus auf den heutigen, strategischen Alltag abzuleiten.

Am 09. Juni 1915 erblickte ein Lester William Polsfuss in Waukesha im US-Bundesstaat Wisconsin das Licht der Welt. Er war von klein auf sehr an Musik interessiert. Obwohl er in bescheidenen Verhältnissen aufwuchs, hatte er die Möglichkeit, Instrumente zu lernen. Er fing mit der Mundharmonika an, schließlich kam das Banjo hinzu. Doch er verliebte sich in das Lieblingsinstrument von Christian und Jürgen: die Gitarre. 

Die Rede ist von Les Paul. 

Shownotes:

Christian Underwood

Prof. Jürgen Weigand und https://www.juergenweigand.com

Underwood GmbH

Hoffnung ist keine Strategie

WHU

Les Paul auf Spotify

The Log

Fender

Gibson

Kerstin Hochmüller

Das Buch Hoffnung ist keine Strategie jetzt hier vorbestellen.

 

Detaillierte Folgenbeschreibung:

Inhaltsverzeichnis:

- Begabung und Wissbegierde als Antrieb für Strategen
- Ausschlaggebend für den Erfolg: die richtigen Menschen im Umfeld
- Durch viele Ideen und eine klare Vision entstand der erste Single-Coil Pickup
- Als Stratege stetig groß denken und träumen
- Mit der richtigen Strategie wurde Les Paul zur Koryphäe einer ganzen Branche
- Les Paul als Stratege, Erfinder und Visionär im Musikbusiness
- Die Kraft von Zusammenarbeit für Innovationen nutzen
- Fazit: die Geschichte von Les Paul im Strategiekontext
- Kontakt
- Shownotes

Begabung und Wissbegierde als Antrieb für Strategen
Der Bundesstaat Wisconsin ist bekannt für Milchprodukte und Country Musik. Les strebte eine Gitarrenkarriere an und war schon im jungen Alter von 13 Jahren Teil von Country Bands auf sehr professioneller Ebene. 
Lester war sehr begabt und wissbegierig. Gleichzeitig war er sehr unzufrieden mit seiner Gitarre und den damaligen Gerätschaften wie den Plattenspielern oder Verstärkeranlagen. Also begann er, selbst Hand anzulegen und zerlegte diverse Instrumente und Geräte, um zu verstehen, wie sie funktionierten. Durch das Studieren von Fachbüchern aus der Stadtbibliothek wurde Lester so zum self-made Musiktechniker.

Ausschlaggebend für Erfolg: die richtigen Menschen im Umfeld
Nach der Schule verließ Lester den Mittleren Westen. Er ging nach Chicago und später nach New York, wo er in diversen Country- und Jazz Bands spielte, bis er auf Bing Crosby traf. Dieser fand Lester nicht nur als Gitarristen fantastisch, sondern ihn begeisterten Lesters Ideen für Gitarren, Verstärker und Aufnahmetechniken. 
Bing ermöglichte Les Paul somit ein Sponsoring. Parallel hatte Les eine Idee, wie er mit einer Festkörpergitarre das Problem der Rückkopplung bei Gitarren überwinden werden könnte. Als Visionär dachte er sich, dass ein längeres Sustain übrig bleibt, also der Ton länger erhalten bleibt, wenn die Schwingungen weg sind. 
Auch, wenn die Lösung nicht komplett zufriedenstellend für Lester war, ist ihm das gelungen. Dennoch tüftelte er weiter.

Durch viele Ideen und eine klare Vision entstand der erste Single-Coil Pickup
Während seiner Zeit in verschiedenen Bands wurde seine Vision immer klarer, wie er seine Idee noch verfeinern konnte. Er verzichtete gänzlich auf einen Gitarrenkörper und schnappte sich ein Stück quadratisches Holz, auf dem er Tonabnehmer verbaute, die er selbst entwickelte. Tonabnehmer entwickeln generell ein Magnetfeld. Indem er die Elektrode mit Draht umwickelte, rief er den ersten Single-Coil Pickup ins Leben. 
Die erste von Les Paul erschaffene Gitarre nannte er The Log, also den Holzblock. Diese funktionierte wunderbar. Allerdings fanden seine Bandkollegen nicht viel optischen Gefallen an Lesters Kreation. Was machte der Stratege also? Er ließ sich von seiner Gitarrensammlung inspirieren und zerschnitt eine Gitarre in der Länge. Das obere Teil befestigte er an seinem Log, das Unterteil an dessen Unterseite. Schon hatte die Gitarre eine neue Optik, womit auch die Bandkollegen zufrieden waren.

Als Stratege stetig groß denken und träumen
Doch auch diese Lösung ließ ihn nicht aufhören, noch größer zu träumen. Er suchte einen renommierten Gitarrenhersteller auf: Gibson Guitars. Er präsentierte dort The Log mit dem Vorschlag, diese Ausführung industriell fertigen und in eine Standardgitarre übersetzen zu lassen. Seine Idee stieß jedoch zunächst auf Ablehnung bei Gibson.
Mit der Zeit machte sich Lester einen Namen in der Musikszene und seine Berühmtheit nahm rasant zu, sodass Gibson ihn eines Tages aber nicht mehr ignorieren konnte. 1951 kam der erste Prototyp, der Les Paul Standard, auf den Markt. 

Mit der richtigen Strategie wurde Les Paul zur Koryphäe einer ganzen Branche
Seitdem ist Les Paul der Inbegriff der elektrischen Gitarre. Jeder Gitarrenfan möchte eine originale Les Paul besitzen. 
Ohne Les Paul wären Geschichten wie die Rolling Stones oder Deep Purple nicht geschrieben worden, weil Les Paul so viele Gitarristen inspiriert hat, weg von halbakustischen Gitarren hin zu elektrischen Gitarren zu gehen. 
Dadurch veränderte sich das Geschäftsmodell für Gibson. Es gab viele technische Innovationen und Gibson riss bis dato bekannte Gitarrenhersteller aus dem Schlaf. 
Ohne Les Paul wären die Gitarrenerfolge von Gibson undenkbar. Deren Mark explodierte zunächst; es folge dann eine stark angeschlagene Zeit. Es war eine Frage der Strategie, zu erkennen, wie man Marken reproduziert, die eng mit der Vergangenheit verknüpft sind.
Gibson reagierte geschickt mit neuen Modellen, Varianten und mit auf alt gemachten Gitarren, die teilweise zu horrenden Preisen verkauft wurden.Les Paul sollte nicht nur im Gitarrenbereich Geschichte schreiben. Er revolutionierte auch die Aufnahmetechnik. 1930 entwickelte er ein Mehrspuraufnahmegerät.

Les Paul als Stratege, Erfinder und Visionär im Musikbusiness 
In den 60er-Jahren zog sich Les Paul aus dem Musikgeschäft zurück, wenn er der Musik auch sehr verbunden blieb. 
Les Paul war ein Stratege mit Leidenschaft und Purpose. Sein Antrieb war es, die Musik und die Aufnahme besser zu machen und mehr Möglichkeiten zu kreieren. 

Die Kraft von Zusammenarbeit für Innovationen nutzen
Lesters Beispiel zeigt, wie wichtig Kooperation ist. Er hat an die Kraft von Zusammenarbeit und den Spezialisierungsvorteil geglaubt. Wenn wir diese erkennen, nutzen und auf der anderen Seite einen Partner haben, auf den wir uns verlassen können und dem wir vertrauen, dann entsteht etwas Neues. So werden schneller und kostengünstiger Dinge erschaffen, an die vorher noch niemand gedacht hat. 
Die Zeit der Geheimniskrämerei, die häufig im deutschen Mittelstand vorherrscht, sollte ein Ende finden. Gerade in unserer an Komplexität zunehmenden Welt müssen wir immer schneller neue Lösungen entwickeln. Wie wollen wir das allein stemmen? Das R&D Budget von Unternehmen hat seine Grenzen, während Innovation und Open Source immer wichtiger werden. 
Kooperation eröffnet stets die Möglichkeit, etwas Größeres zu erreichen, als man es allein kann. 

Fazit: die Geschichte von Les Paul im Strategiekontext
Die Geschichte von Les Paul zeigt, dass es Disruption nicht erst seit dem Jahr 2020 gibt. Vor allem die Aufnahmetechnik durchläuft in regelmäßigen Zügen Disruption: angefangen bei der Schallplatte, über die Kassette zur CD bis hin zur MP3. Danach kamen Plattformen ins Spiel, während heute die meisten Menschen nur noch streamen. Strategie muss von allen, die entlang einer Wertschöpfungskette Geld verdienen möchten, ständig in neuen Absatzkanälen gedacht werden.Das wichtigste Prinzip, das Strategiemacherinnen und Strategiemacher bedenken sollten, ist, dass die einzige Konstante der Wandel ist. Wenn wir uns dem Wandel verschließen, werden wir der Disruption unterliegen.

 

Kontakt:
Ihr braucht Hilfe bei der Unternehmensstrategie oder wollt uns Feedback geben? Dann meldet Euch gerne unter info@underwood.de. Wir freuen uns auf Euch.

Shownotes:
Christian Underwood
Prof. Jürgen Weigand und https://www.juergenweigand.com
Underwood GmbH
Hoffnung ist keine Strategie
WHU

 

Das Buch Hoffnung ist keine Strategie jetzt hier vorbestellen.